Tramknitting

Heute auf dem Heimweg in der Straßenbahn habe ich wieder mal an meiner Socke gestrickt, wie jeden Abend auf dem Heimweg.

Mit Rock Musik auf den Ohren habe ich so vor mich hingestrickt und zwischendurch Menschen beobachtet. Da sieht man oft interessantes und wenn man das Gespräch nicht hört und nur die Mimik sieht, kann man sich seine eigenen Geschichten dazu dichten. Manchmal muss ich mich dabei zurückhalten um nich laut loszulachen.

Heute Morgen zum Beispiel habe ich einen jungen Mann beobachtet der sich auf den Behinderten Notsitz gefläzt hat. Dabei hat er seine Beine so weit und breit von sich gestreckt, das war echt eine Einladung in seine recht winzige Herrenausstattung zu treten. Ob er wohl der Meinung war, dass es dadurch nach mehr aussieht? Naja, ich werde manche Männer nie verstehen...

Zurück zu heute Abend. Irgendwann zwischen einem Mann mit seinem Sohn und zwei Italienerinnen stieg eine Frau ein. Sie setzte sich eine Reihe vor mich hin. Ich habe sie erst gar nicht beachtet bis ich merkte, dass sie an etwas langem zog. Bei genauerem betrachten sah ich, dass sie etwas gestricktes aufribbelte. Sie hat mich auch nicht bemerkt und fing die Maschen ein. Ich beobachtete sie beim stricken, während ich an meiner Socke strickte. Dann musste ich aussteigen und sprach sie an. Sie erzählte mir, dass sie einen Spüli strickt, die sollen so gut sein hat sie im Internet gelesen. Ich grinste in mich hinein, dachte an Mamafri und konnte bestätigen, dass die echt super sind. Heute Morgen hab ich einen für meine Mutter auf den Weg gebracht.